Was ist eigentlich Digital Design?
Natalie Ediger, 14. Mai 2021· Kommunikation
UX design, Motion Design, Grafikdesign, Digital Design – für einen Laien hört sich das alles irgendwie gleich an. Teilweise liegt es vielleicht auch daran, dass alles miteinander etwas zusammenhängt. Während ich in meinem letzten Artikel näher auf das Motion Design eingegangen bin, möchte ich heute das “digital Design” näher definieren. Woran genau denken Sie bei digitalem Design? Computergrafiken, Animation oder UX? Alles davon wäre richtig, aber fangen wir am besten ganz von Anfang an.
Digital Design Definition
Eigentlich verrät der Name es schon von selbst: Vereinfacht ausgedrückt, umfasst es jede Art von Design, welches in einem digitalen Format (auf einer App oder Website) erscheint.
Gerade im Zuge des technischen Fortschritts, hat das digitale Design immer mehr an Bedeutung gewonnen und ist mittlerweile aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Von Firmenlogos, Animationen, Webseiten bis hin zu Computerspielen, die unterschiedlichsten Branchen sind auf das digitale Design angewiesen.
Digitales Design und Grafik Design – gibt es einen Unterschied?
Das Grafik Design wird oft einfach als Überbegriff für verschiedene Designvarianten verwendet. Allerdings gibt es doch einige Unterschiede.
Während sich das Grafikdesign überwiegend auf statische Formate fokussiert, beinhaltet das digitale Design oft auch bewegende Elemente, wie z. B. Animationen, interaktive Seiten und 2D- oder 3D-Modellierungen. Auch der Distributionskanal kann anders sein: Digital Designs werden bevorzugt über Bildschirme konsumiert, beispielsweise von Tablets, Computern oder Smartphones und sind ausserdem häufig mit einem Sounddesign verbunden.
Dennoch haben sowohl das Grafik-als auch Digital Design vor allem ein Ziel, nämlich Inhalte mit Hilfe von visual Storytelling zu kommunizieren.
Eine neue Form, die ebenfalls zum digitalen Design zählt, wäre noch das interaktive Design. Beim interaktiven Design geht es noch eine Stufe weiter. Neben dem visuellen Erscheinungsbild, liegt der Fokus vor allem auf der direkten Interaktion mit dem Inhalt. Der Zuschauer wird so selbst Teil der Erfahrung.
Welche Arten von Digital Design gibt es?
Digitales Design eignet sich für unterschiedliche Einsatzbereiche. Hier eine kleine Auswahl der gängigsten Formen:
Webdesign
Auf einer Webpage kommt der Einsatz von digitalem Design wohl am häufigsten zum Tragen. Insbesondere im heutigen Zeitalter ist eine positive User Experience essentiell, um Absprungraten auf der Webpage zu vermeiden und die Aufmerksamkeit des Nutzers zu wecken. Gutes digitales Design kann hier den entscheidenden Unterschied machen. Eine Unterkategorie wäre noch die Landingpage – auch hier spielt digitales Design eine wichtige Rolle.
Infografikdesign
Infografiken fassen komplexe Daten visuell anschaulich zusammen und können so selbst trockene Fakten in eine spannende Geschichte verpacken. Bei einer Infografik kann insbesondere der Einsatz interaktiver Elemente effektiv sein. So kann beispielsweise der Nutzer durch das Scrollen und Klicken auf bestimmte Schaltflächen personalisierte Inhalte erhalten.
App-Design
Eine App ist meistens so konzipiert, dass sie eine spezielle Funktion erfüllt, zum Beispiel im Rahmen des digitalen Lernens, online Shoppings oder für die Kommunikation. Generell ähnelt sie dem Webdesign, ist aber vor allem auf das mobile Gerät optimiert.
Social Media Design
Auf Social Media erlangen visuelle Inhalte generell höhere Shares als rein textbasierte Inhalte. Mit Hilfe von digitalem Design lassen sich also spannende Posts erstellen, um Informationen visuell aufzubereiten. Dies kann entweder in Form von statischen Posts sein, noch effektiver sind jedoch animierte Formate. Bewegtbilder erhalten nämlich 1200% höhere Shares als Bild und Text kombiniert.
Präsentationsdesign
Wie gelingt es Ihnen das Publikum während einer Präsentation zu fesseln? Bestimmt nicht mit einem 08/15 Template. Digitales Design kann daher für jeden Vortrag essentiell sein, um das Gesagte des Sprechers visuell zu bekräftigen. Präsentationsdesign kann aber auch im Rahmen einer Messeveranstaltung unterstützen, um beispielsweise die Besucher zu informieren und ihre Aufmerksamkeit zu halten, solange alle Mitarbeitenden belegt sind. Hierfür kann die Präsentation in einer Endlosschleife abgespielt werden.
Digitales Design und Marketing
Digitales Design ist nicht nur wichtig, um Produkte visuell hübsch erscheinen zu lassen. Obwohl das Design nicht nur alleine entscheidend ist für die gesamte Nutzererfahrung, spielt das visuelle Erscheinungsbild eine wichtige Rolle, um den Nutzer an das jeweilige Produkt zu binden. Unser Gehirn verarbeitet visuelle Inhalte etwa 60.000 mal schneller als reinen Text und platziert sie daher auch besser im Langzeitgedächtnis. Gerade in Zeiten der heutigen Reizüberflutung durch die Medien steigt die Bedeutung der Bilder und ihrer erzählerischen Kraft. Marketing basierend auf textlastigen Messages und rationaler Kommunikation zeigt nur noch wenig Wirkung.
Gerade wenn es also darum geht Markenbotschaften richtig an die Zielgruppe zu kommunizieren, kann das digitale Design besonders effektiv eingesetzt werden. Im Folgenden ein detaillierter Überblick wie das Design die Marketingstrategie positiv beeinflussen kann.
Brand awareness
Ganz nach dem Motto “der erste Eindruck zählt” ist das Design ein wichtiges Element, um das Kundenbewusstsein für die jeweilige Marke zu schärfen und das Produkt langfristig im Gedächtnis der Zielgruppe zu platzieren. Mit einem guten Design lässt sich eine starke Marke mit Wiedererkennungswert aufbauen.
Mehr Sales
Überzeugende visuelle Inhalte können Emotionen wecken und somit die Zielgruppe auch zu irrationalen Kaufentscheidungen motivieren. Eine Studie von QuickSprout aus dem Jahr 2019 zeigte ausserdem, dass Nutzer nicht visuell ansprechende Webseiten verlassen und nach Alternativen suchen.
Share und Reichweite
Wie bereits vorher erwähnt, ist das digitale Design insbesondere auf den sozialen Netzwerken effektiv, um Emotionen zu wecken und somit ein höheres Engagement der Zielgruppe zu erlangen.
Die Bildersprache ist universell
Unabhängig von der Muttersprache des Nutzers, können visuelle Elemente schnell erfasst und interpretiert werden. Aus diesem Grund spielt das digitale Design insbesondere im Rahmen der Logoerstellung eine entschiedene Rolle. Aber auch auf der Webpage sind digitale Elemente enorm wichtig, um innerhalb kürzester Zeit die Aufmerksamkeit zu wecken.
Brauchen Sie einen Digital Designer?
Wegen der zunehmenden Bedeutung des digitalen Designs wird selbstverständlich auch die Rolle des Digital Designers zu einer zentralen Führungsposition im Unternehmen.
Digital Designer kombinieren ihre kreativen Fähigkeiten mit technischem Know-how, um Grafiken, Animationen und andere visuelle Effekte zum Leben zu erwecken. Die Aufgabenfelder umfassen das Print- und Webdesign sowie die Animation von bestimmten Elementen. Neben der Gestaltung von digitalen Produkten müssen sie ausserdem sicherstellen, dass die UX nicht zu kurz kommt.
Ein guter Digital Designer sollte vor allem folgende Fähigkeiten mitbringen:
Lösungsorientiertes Denken
Kreativität
Technisches Know-how
Viel Geduld
Teamspirit
gutes Zeitmanagement
Offenheit für Kritik und Feedback
Da der Digital Designer oft Aufgaben im kurzen Zeitraum erledigen muss sollte er ausserdem organisiert sein und gut unter Zeitdruck arbeiten können.
Lohnt es sich aber einen Digital Designer einzustellen?
Digitale Medien sind in unserer technologiegetriebenen Welt zu einem wichtigen Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Die Verbraucher sehnen sich nach einer immer grösseren Nutzererfahrung mit Effekten und einem atemberaubenden Design. Wie ich vorher erklärt habe, beeinflusst das digitale Design auch massgeblich die Marketingstrategie. Aufgrund der immer komplexeren Aufgabenfelder ist diese Tätgikeit schlichtweg nicht für einen Laien realisierbar. Gerade wer mit digitalem Design überzeugen will, sollte sich also eher Profis ins Rennen holen.
Digital Design Inspiration
Wie genau schaut denn nun digitale Kunst aus? Dies lässt sich gar nicht pauschal beantworten, denn tatsächlich gibt es hier eine Vielzahl von unterschiedlichen kreativen Ansätzen. Um Ihnen einen besseren Einblick in die verschiedenen Designmöglichkeiten zu gewähren, habe ich mich mit Nadine, der Cleverclip Grafikdesignerin, ausgetauscht. Im Folgenden eine kleine visuelle Reise als Inspiration.
Vasjen Katro (@baugasm)
Magdiel (@magdiellop)
Die ersten zwei Beispiele beweisen, wie abwechselnd die Stilrichtung bei digitalem Design ist. In beiden Fällen werden Magazincover erstellt, beide allerdings in einer komplett unterschiedlichen kreativen Ausarbeitung.
Weiter geht’s mit digitalem Design in Form von 3D. Die Erstellung dreidimensionaler Elemente ist besonders aufwendig, der Effekt allerdings um so atemberaubender. Die Designs wirken besonders realitätsnah und ermöglichen es dem Zuschauer, in eine eigene Märchenwelt einzutauchen.
Steven Baltay (@realimposter)
Blake Kathryn (@blakekathryn)
Die folgenden beiden Beispiele zeigen wiederum eine ganz andere Art des digitalen Designs – die meisten würden es wohl auch gar nicht als solch eins bezeichnen. Tatsächlich kann aber auch digitales Design wie analoges erscheinen.
Beatrice Blue (@beatrice.blue)
Joana Duernberg (@joanaduernbergillustration)
Im Folgenden ein Beispiel für ein vektorbasiertes Design. Eine Vektorgrafik ist eine auf einer Ebene dargestellte 2D Grafik, die auf mathematischen Formeln basiert. Aus diesem Grund lässt sie sich beliebig oft skalieren.
Stephan Schmitz (schmitz_illustration)
Fazit
Ich hoffe, Sie haben nach diesem Artikel einen besseren Überblick zum Thema Digital Design erhalten. Wie Sie sehen, gibt es eine Vielzahl von digitalen Designmöglichkeiten für unterschiedliche Zwecke und Einsatzbereiche. Gleichzeitig umfasst diese Disziplin weitaus mehr, als nur den tatsächlichen Designbereich. Sie geht Hand in Hand mit der Marketingstrategie und kann daher auch die Verkaufszahlen beeinflussen. Brauchen Sie Unterstützung? Dann kontaktieren Sie uns und wir entwickeln mit Ihnen genau das richtige Design für Ihr Anliegen, gerne auch vor Ort in Bern.