Usability Testing: 3 gute Gründe, weshalb es sich lohnt
Natalie Ediger, 4. November 2016· Digitales Lernen
Was genau ist Usability-Testing?
Einer der wichtigsten Punkte beim Human-Centered-Design: Nutze so früh wie möglich einen Prototypen – und zwar direkt beim Endnutzer. Das funktioniert überall; bei Webseiten, Produkten, Videos und Software-Anwendungen. Es spielt überhaupt keine Rolle, was getestet wird. Es geht nur darum, zu einem frühen Zeitpunkt zu erkennen, ob die Lösung beim Endnutzer richtig ankommt und ob sie einen direkten Mehrwert für ihn hat.
Beim Usabiltiy-Testing wird ein MVP (Minimum Viable Product) erstellt, das direkt beim Endkunden auf Probleme getestet wird. Es ist genau dieses MVP, das den Prototypen des finalen Produkts darstellt.
Was bedeutet das für das Design? Der Endnutzer wird zu einem Teil des Prozesses, da er direkt mit diesem ersten Prototypen in Berührung kommt. Das Ganze nennt man auch “Partizipatives Design”. Der Nutzer wird dabei ermuntert, offen und ehrlich seine Gedanken zum Produkt zu präsentieren. So kann herausgefunden werden, ob der User tatsächlich versteht, worum es geht und wie das Produkt funktioniert.
3 Gründe, warum Usability-Testings immer durchgeführt werden sollten
Genau: Beim User-Testing findet man heraus, ob das Produkt tatsächlich brauchbar ist … oder eben nicht. Werden die User schon früh miteinbezogen, dann sehen der Hersteller und der Verkäufer des Produkts sofort, was der Endnutzer wirklich erwartet. Und was es ihm bringt!
So wirft man in einem frühen Stadium sozusagen einen Blick “in die Köpfe der User”. Vorher geht man nur von Annahmen und Statistiken aus.
1) Funktionsfähigkeit herausfinden – in einem sehr frühen Stadium
Es ist wahnsinnig wichtig, den Endverbraucher so früh wie möglich in den Prozess zu integrieren. So lässt sich feststellen, ob das Produkt oder die Dienstleistung brauchbar ist … Ganz gemäss dem Prinzip von “fail fast, fail early, fail cheaply”. Was super ist, denn genau so kann Zeit und Geld gespart werden! Schliesslich wird so nicht etwas produziert, was für den Kunden keinen Nutzen hat.
2) Ist Verständnis für das Produkt vorhanden?
Wir sagen immer: Es gibt keine dummen User, nur dumme Produkte. Was letztlich bedeutet, dass wir nicht von unserem Verständnis des Produkts ausgehen müssen, sondern von dem des Endnutzers. Denn schlussendlich ist er es, der über Glücken oder Scheitern des Produkts entscheidet. Deshalb ist es wichtig, dass er das Produkt versteht und es nicht einfach nur “gut aussieht” oder super fancy ist.
3) Wissen und Emotionen vom Endkunden miteinbeziehen
Man hakt beim Kunden nach: Was denkt er über das Produkt oder die Dienstleistung? Er soll alles offen und ehrlich aussprechen, was ihm gerade in den Sinn kommt. Das Ganze ist also eine qualitative Methode, womit auch etwas über die Emotionen erfahren werden kann, welche das Produkt auslöst. Es ist kein simples quantitatives Abfragen der Usability-Fähigkeit des Produkts.
Wie machen wir das bei Cleverclip?
Bei Cleverclip testen wir unsere Videos ebenfalls so früh wie möglich. Sind wir im Stadium des Storyboards – also im zweiten Schritt der Produktion eines Erklärvideos – erstellen wir einen ganz einfachen Prototypen. Dieser besteht aus aneinandergereihten Skizzen und einem Dummy-Voice-Over.
Wir nennen dies “Animatic”. Damit sieht man schon, wie der Verlauf der Story in etwa aussieht und kann dem Zusammenspiel von Text und Bild folgen. So wird problemlos erreicht, dass der Endnutzer sich auf die Geschichte und den Ablauf fokussiert. Dank des Animatics finden wir dann Lücken und Probleme heraus, an die wir bisher nicht gedacht haben.
Wir sind aber nicht die Einzigen, die vom User-Testing profitieren; auch unser Kunde zieht Vorteile daraus. Denn er sieht nun genau, was sein Kunde von ihm erwartet. Das Problem: Unser Kunde ist immer viel zu tief in sein Produkt oder seinen Prozess involviert. Er sieht nicht mehr, was wirklich wichtig ist … Die Gefahr, sich deswegen in Details zu verlieren, ist riesig. Und Details interessieren den Endnutzer nicht die Bohne.
Beim Herstellen des Prototyps bedienen wir uns bei Annahmen und Zahlen über die Zielgruppe. Was dazu führt, dass wir oft in eine Richtung gehen, die dem Endnutzer nicht gänzlich passt. Dies ist genau unsere Intention! Weil der Endnutzer meist keine Vorkenntnisse über das Thema hat, wird mit dem User-Testing sehr schnell klar, wie wir den Kurs ändern müssen. Denn das Feedback kommt – praktischerweise – direkt vom User!
Jetzt kennst du die Art und Weise, wie wir unsere Videos testen und wie wir herausfinden, ob alles funktioniert.
Wie läuft das bei euch mit dem Testen? Habt ihr schonmal so etwas Ähnliches ausprobiert?
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