Mit einem Teaser den nötigen Buzz erzeugen
Theres Kummer, 6. August 2024· Cleverclip
Wie heisst es immer so schön im Marketing? Der Content muss der Zielgruppe einen Mehrwert bieten. Sie aufklären. Eine Lösung für den “Pain Point” liefern. Ja, so sollte es sein. Aber dann gibt es auch noch einen Querdenker im Videomarketing, der beschlossen hat, seinen eigenen Weg zu gehen: das Teaser-Video. Denn ganz wie der Name aus dem Englischen “to tease” (auf dt. “hänseln”) auch schon sagt, hat sich dieses Format zum Ziel gesetzt, den Zuschauer etwas zu ärgern, ihn im Ungewissen stehenzulassen und auf die Folter zu spannen. Kann das wirklich eine effektive Marketingstrategie sein? Ja, absolut! Wir erklären dir, was genau ein Teaser ist, welche Punkte zu beachten sind und warum es sich auch für dich lohnen könnte, einen Teaser zu erstellen.
Was ist ein Teaser Video?
Der Teaser ist wieder eins von vielen Trendwörtern im Marketing und mit Sicherheit hast auch du bereits davon gehört. Die meisten von uns würden mit einem Teaser einen kurzen Clip in Verbindung bringen.
Tatsächlich ist es nicht ganz richtig. Per Definition ist ein Teaser lediglich ein “kurzes Werbeelement, dass die Neugier des Kunden wecken soll”. Dies kann eine Vielzahl an Formaten einschliessen, wie beispielsweise einen Film-, Musik- oder Textausschnitt. Viele Unternehmen nutzen Text-Teaser, um beispielsweise auf Twitter eine neue Ankündigung zu machen. In einem Blogbeitrag ist der Teaser oft ein kurzer Vorspann, um einen ersten Einblick in die Artikel zu gewährleisten. Letztendlich umfasst der Teaser also eine Vielzahl an Formaten, alle mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit des Publikums zu wecken.
Wie unterscheidet sich ein Teaser-Video von anderen Marketingvideos?
Anders als bei gewöhnlichen Marketingvideos wird bei einem Teaser-Video nicht näher auf die Inhalte eingegangen und keine konkrete Botschaft transportiert. Stattdessen soll die Neugierde der Kunden und somit die Vorfreude, beispielsweise auf eine komplette Kampagne, eine Produkteinführung oder ein Event, geweckt werden. Besonders populär sind hierbei die Teaser-Trailer, wie wir sie beispielsweise aus dem Kino kennen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Teaser und einem Trailer?
Ein Teaser und ein Trailer sind beides Marketinginstrumente, die verwendet werden, um das Interesse und die Aufmerksamkeit des Publikums für einen Film, eine Fernsehserie oder ein anderes Unterhaltungsprodukt zu wecken. Sie haben jedoch unterschiedliche Funktionen und Eigenschaften:
Teaser:
Ein Teaser ist in der Regel kürzer als ein Trailer und hat eine Länge von wenigen Sekunden bis zu einer Minute.
Teaser geben nur einen kurzen Einblick in das Werk und enthüllen wenig oder gar keine Handlungsdetails.
Sie sollen Neugier und Erwartungen erzeugen, ohne zu viel vom Inhalt preiszugeben.
Teaser werden oft frühzeitig veröffentlicht, bevor ein vollständiger Trailer verfügbar ist, um das Interesse an einem Projekt zu wecken.
Trailer:
Ein Trailer ist länger als ein Teaser, normalerweise zwischen einer und drei Minuten.
Trailer zeigen mehr Szenen und Handlungselemente des Films oder der Serie, um den Zuschauern einen besseren Eindruck von der Geschichte und den Charakteren zu vermitteln.
Sie enthalten oft auch Kritiken oder Auszeichnungen, um die Qualität des Werks zu betonen.
Trailer werden in der Regel näher am Veröffentlichungsdatum veröffentlicht, um das Publikum auf das bevorstehende Ereignis einzustimmen und den Hype aufrechtzuerhalten.
Beide dienen dazu, das Interesse der Zuschauer zu wecken und sie dazu zu bringen, das Produkt zu konsumieren, aber sie unterscheiden sich in Länge, Inhalt und Zeitpunkt der Veröffentlichung.
Warum brauche ich ein Teaser Video?
Stell dir selbst mal die Frage, ob ein Teaser Video effektiv ist. Nehmen wir mal den kurzen Vorspann im Kino als Beispiel. Du sitzt mit einer Tüte Popcorn da und dann kommt plötzlich ein Action-geladener und atemberaubender Teaser. Der sorgt genau für den nötigen Hype und Spannungsaufbau – einige Leute behaupten sogar, dies sei der spannendste Teil eines Kinobesuchs.
Aber es muss gar nicht à la Hollywood sein. Der springende Punkt ist, dass ein Teaser durch unvollständige Informationen und ein offenes Ende den Zuschauer dazu motiviert, mehr zu erfahren. Denn das menschliche Gehirn gibt sich nur ungern mit Ungewissheit zufrieden.
Warum sind Teaser Videos so effektiv?
Ein Teaser in Form eines Videos ist besonders effektiv, weil unser Gehirn visuelle Elemente besser verarbeitet, als textbasierte Informationen. 50 % unseres Gehirns sind an der Verwertung visueller Inhalte beteiligt, wobei sich 70 Prozent der Sinnesrezeptoren im Auge befinden. Aus diesem Grund verarbeitet das menschliche Gehirn Bilder 60.000 Mal schneller als textbasierte Informationen und speichert diese besser im Gedächtnis ab. Zahlen bestätigen, dass sich 80 % aller potenziellen Kunden an die Videoinhalte der letzten 30 Tage erinnern.
Wie effektiv Teaser-Videos wirklich sein können, bewies Fenty Beauty, eine Make-up-Linie, die von der weltbekannten Sängerin und Mode-Ikone Rihanna gegründet wurde. Rihanna weckte mit einer Reihe von kurzen Clips auf Social Media viel Neugierde und Vorfreude für das kommende Produkt. Vor der Veröffentlichung der Make-up Linie hatte der Fenty Instagram Account bereits 2 Millionen Follower und bekam an einem Tag ganze 600.000 dazu – somit gehört Fenty Beauty zu den erfolgreichsten Social Media Produkt-Launches. Noch nicht überzeugt? Dann kommt hier der direkte Vergleich, schau dir den folgenden Teaser an:
Die Dynamik im Video und der passende Soundeffekt wecken von der ersten Sekunde an Aufmerksamkeit. Jetzt stell dir vor, du würdest stattdessen nur einen Text lesen:
“Entdecken Sie die neuen Lipgloss-Produkte von Fenty. Mit der breiten Farbplatte finden Sie den passenden Look für jede Gelegenheit, ob bei Tag oder Nacht. Fenty revolutioniert die Beauty-Welt.”
Selbst wenn Make-up und Beauty nicht unbedingt zu deinen Spezialgebieten gehören, können wir uns darauf einigen, dass ein Teaser-Video viel effektiver ist.
Ein weiteres Beispiel ist der Messe- oder Website-Teaser von uns selbst zum Thema Erklärvideo.
Dieser Teaser ist aufgrund seiner Länge nicht für jedes Medium geeignet. Auf Messen oder Websites funktioniert er aber tadellos.
Hier noch zusammengefasst alle Punkte, die für einen Teaser sprechen:
Buzz erzeugen
Spannung aufbauen, Vorfreude wecken und ein positives “word of mouth” erzeugen.
Frühzeitige Marketinginitiative
Bei einem Teaser muss das Produkt nicht schon zu 100 % stehen. Es wird schliesslich lediglich ein kurzer Einblick gewährleistet und der Kunde im Ungewissen stehen gelassen. Heisst also auch, du kannst bereits weit im Voraus mit der Teaser Kampagne beginnen und somit das Marketingpotenzial bestmöglich ausnutzen.
Feedback der Zielgruppe
Ein Teaser Video ermöglicht eine beidseitige Kommunikation, denn sobald du eine Teaser-Kampagne veröffentlichst, können die Nutzer kommentieren, liken und Nachrichten schicken. Und gerade weil ein Teaser meist im Voraus veröffentlicht wird, kannst du so wertvolle Informationen erhalten, die du für den eigentlichen Produktstart berücksichtigen kannst.
Vielseitige Einsatzbereiche
Teaser sind nicht nur für die grosse Kinoleinwand geeignet. Ganz im Gegenteil: Gerade auf den Social Media Kanälen ermöglichen sie es, bereits im Vorfeld eine Community aufzubauen, die gemeinsam mit Spannung einem neuen Produkt entgegenblickt. Aber auch auf der Website und Landingpage, in einer E-Mail oder im Rahmen von Paid Ads lassen sich Teaser Videos ideal integrieren.
Was gehört in ein Teaser Video?
Ein Teaser ist keineswegs eine Zusammenfassung zusammengewürfelter Ausschnitte aus einem längeren Video. Es ist vielmehr eine individuelle Minigeschichte, die den Zuschauer auf eigene Weise fesseln soll. Um den Teaser so effektiv wie möglich zu gestalten, sollten folgende Elemente berücksichtigt werden:
Kopfkino und Cliffhanger
Mach das Publikum neugierig und verrate nicht zu viele Informationen auf einmal, sonst verliert der Teaser seine magische Wirkung. Der Zuschauer sollte nach Betrachten des Videos denken “Oh wow, das ist ja spannend”.
Beim Teaser ist es daher durchaus wünschenswert den Betrachter etwas im Dunkeln stehen zu lassen und zum Nachdenken anzuregen, gerade am Anfang einer Kampagne. Sobald du die Aufmerksamkeit der Nutzer geweckt hast, kann es aber auch sinnvoll sein, ein wenig Kontext zu geben. Schliesslich sollte die Zielgruppe verstehen, warum das bestimmte Produkt für sie relevant ist. Dies lässt sich am besten in mehreren Teasern allmählich aufbauen.
Der passende Soundeffekt
Obwohl die visuellen Elemente im Vordergrund stehen, sollte die Macht der Musik nicht vernachlässigt werden. Erst in Kombination mit dem richtigen Sound können Emotionen hervorgerufen und Spannung aufgebaut werden. Oder hast du jemals einen Blockbuster ohne Ton angeschaut?
Firmenname / Logo
Wichtig ist, dass der Zuschauer den Teaser mit deiner Marke beziehungsweise deinem Unternehmen assoziiert. Aus diesem Grund sollte der Firmenname oder zumindest das Logo wenigstens einmal erscheinen, um eine Verbindung zwischen der Geschichte und deiner Marke zu schaffen.
CTA
Versuche, wenn möglich, den Zuschauer zum weiteren Handeln aufzufordern und mit ihm langfristig in Verbindung zu bleiben. Dies könnte etwa das Abonnement eines Newsletters sein, um Updates über das Produkt zu erhalten, ein “follow” auf den Social Media Kanälen oder direkt eine Weiterleitung zur Webseite.
Passenden Hashtag erstellen
Ein Hashtag kann insbesondere bei einer Teaser-Kampagnen wahre Wunder wirken. Unter branded Hashtags können Nutzer miteinander interagieren und ähnliche Inhalte hochladen. Dadurch baust du nicht nur eine Community auf, sondern kannst auch das Engagement deiner Kampagne messen.
Visuell ansprechend und interaktiv
Und zu guter Letzt soll es natürlich ein visuelles Erlebnis für die Zuschauer sein. Das heisst gar nicht, dass das Video einer Blockbuster-Inszenierung mit Spezialeffekten gleichkommen muss. Bekanntermassen ist die Einfachheit oft die höchste Stufe der Vollendung. Es geht mehr um das Zusammenspiel aller Elemente sowie ein allgemein professionelles Design.
Wie erstelle ich ein Teaser-Video?
Ein Teaser-Video zu erstellen, erfordert Kreativität, Planung und technisches Know-how. Hier einige grundlegende Schritte, um ein ansprechendes Teaser-Video zu erstellen. Denk immer daran: ein gelungenes Teaser-Video soll neugierig machen, Emotionen wecken und die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf dein Projekt lenken.
Ziel und Zielgruppe definieren:
Bevor du mit der Erstellung des Teaser-Videos beginnst, solltest du das Ziel des Videos festlegen und die Zielgruppe identifizieren. Überleg dir, welche Botschaft du vermitteln möchtest und wie du deine Zielgruppe am besten ansprechen kannst.
Skript und Storyboard:
Schreib und zeichne ein Drehbuch, das den Inhalt und die Struktur des Teaser-Videos beschreibt. Es sollte die wichtigsten Elemente des Projekts hervorheben, ohne zu viel zu verraten.
Visuelles Konzept entwickeln:
Entwickeln Sie ein visuelles Konzept, das die Atmosphäre und den Stil deines Projekts einfängt. Überleg dir, welche Bilder, Farben und Schriftarten am besten zu deinem Projekt passen.
Material zusammenstellen:
Filmmaterial, Fotos, Grafiken, Musik, Voice Over und Soundeffekte.
Video-Editing:
Verwende eine Videobearbeitungssoftware, um das Material zu einem ansprechenden Teaser-Video zusammenzufügen. Experimentiere mit Übergängen, Effekten und Texteinblendungen, um die Botschaft zu verstärken.
Musik und Soundeffekte hinzufügen:
Achte darauf, dass die Musik und Soundeffekte nicht zu aufdringlich sind und den Inhalt des Videos ergänzen.
Feinschliff und Überprüfung:
Nach eigener Prüfung, hol dir auch Feedback von anderen Personen ein, um sicherzustellen, dass das Video den gewünschten Effekt erzielt.
Veröffentlichung und Promotion:
Schalte das Teaser-Video auf geeigneten Plattformen wie YouTube, Vimeo, sozialen Medien oder deiner Website.
Wie lange ist ein gutes Teaser-Video?
Im Allgemeinen sollte ein Teaser-Video kurz und prägnant sein. Normalerweise variiert die Länge zwischen 15 Sekunden und einer Minute. In dieser kurzen Zeitspanne sollte es gelingen, die Zuschauer neugierig zu machen, Emotionen zu erzeugen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, ohne zu viel von der Handlung oder dem Inhalt preiszugeben.
No-Gos bei Teaser-Videos
Damit dein Teaser auch wirklich überzeugt, hier noch einige Punkte, die du besser nicht machen solltest.
Zeitpunkt verpassen
Das richtige Timing ist bei einem Teaser, besonders bei einer bevorstehenden Produkteinführung, das absolute A und O. Es muss genügend Zeit vorhanden sein, um Spannung und Vorfreude aufzubauen. Bei einem zu grossen Zeitabstand kann es aber wiederum passieren, dass die Zuschauer ungeduldig und frustriert werden und das Interesse verlieren.
08/15 Inhalte
Mit dem Teaser solltest du aus der Masse herausstechen – und das gelingt dir sicherlich nicht mit langweiligen Inhalten. Schaffe einen Wow-Effekt! Plan deswegen gut und erstelle eine spannende Storyline, die den Zuschauer in den Bann zieht. Was wirklich zählt, ist die Individualität.
Zu erdrückend
Hier wäre noch das andere Extrem. Ganz und gar nicht langweilig, allerdings zu reich an Inhalten. Zu viele Informationen, zu viele Spezialeffekte, bewegende Elemente, Übergänge und am besten noch 3D Typographie. Einfach zu viel des Guten. Der Zuschauer sollte sich trotz rätselhaftem Handlungsverlauf nicht überfordert fühlen.
Na, bereit für dein Teaser-Video?
Ein Teaser kann eine kraftvolle Marketinginitiative sein, um Buzz zu erzeugen und das Interesse der Zielgruppe zu wecken. Achte auf eine spannende Storyline, erzeuge das nötige Kopfkino, gestalte das Ganze visuell ansprechend, möglichst interaktiv und vor allem einzigartig! Gut, das klingt sicherlich einfacher als es ist. Aber falls es zu komplex wird, keine Sorge! Dafür gibt es uns – wir sind nämlich Experten im Bereich Videomarketing und helfen dir gerne weiter.