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Was ist SCORM?

Verica Rosic, 31. März 2023· Cleverclip

Was ist SCORM – und wie erstelle ich einen SCORM-Kurs?

In der heutigen digitalen Welt gewinnt E-Learning immer mehr an Bedeutung. Ein wichtiger Bestandteil des Online-Lernens ist SCORM, ein Standard zur Erstellung von elektronischen Lernmodulen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit SCORM befassen und die Vorteile von elektronischem Lernen näher betrachten.

Inhalt

  • Was ist SCORM und wofür wird es verwendet?

  • Wann kommt SCORM zum Einsatz?

  • Die Vorteile von SCORM und E-Learning

  • Wie erstelle ich ein SCORM-Paket?

Was ist SCORM und wofür wird es verwendet?

SCORM (S harable C ontent O bject R eference M odel) ist ein internationaler Standard für die Erstellung von Online-Lernmodulen. Es wurde entwickelt, um sicherzustellen, dass Inhalte für E-Learning unabhängig von der verwendeten Plattform oder dem verwendeten Learning-Management-System (LMS) problemlos ausgetauscht und wiederverwendet werden können.

Wer hat SCORM entwickelt?

Es gibt mittlerweile mehrere Versionen von SCORM Standards, die erste Version, “SCORM 1.1”, wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Seit 2004 gibt es die 4. und damit bislang neueste Version. Veröffentlicht wurde das Programm von der Advanced Distributed Learning Initiative (ADL), die 1997 vom US-Verteidigungsministerium (dem Department of Defense) gegründet wurde.

Dabei handelt es sich um eine Interessensgemeinschaft, was bedeutet, dass SCORM von mehreren verschiedenen Institutionen und sogar Ländern in verschiedenen Arbeitsgruppen entwickelt wurde und wird. Alles mit der Unterstützung durch die ADL, wo diese Ergebnisse zusammengetragen und ausgewertet werden.

Was beinhaltet eine SCORM Datei?

SCORM definiert ein Format für die auszutauschende Datei, die als SCORM Paket bezeichnet wird. Das bedeutet, dass SCORM ein standardisiertes Format festlegt. Durch diesen festgelegten Standard können Inhalte auch auf verschiedenen Lernmanagementsystemen wiedergegeben werden. Er folgt auch einer spezifischen Nomenklatur. Eine Nomenklatur ist eine festgelegte Benennung zur einheitlichen Bezeichnung, wie zum Beispiel bei dem Periodensystem der Elemente, das vielen von uns sicherlich noch aus der Schule bekannt ist.

Ein solches Paket besteht aus einer oder mehreren Lektionen, die wiederum aus einer oder mehreren Seiten bestehen können. Jede Seite kann verschiedene Elemente wie Texte, Bilder, Videos, Audiodateien und interaktive Elemente enthalten.

Wann kommt SCORM zum Einsatz?

SCORM kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Kurse auf unterschiedlichen Lernplattformen ausgetauscht oder genutzt werden sollen. Beispielsweise kann ein Unternehmen ein E-Learning-Modul mit SCORM erstellen, um seinen Mitarbeitern eine spezifische Schulung anzubieten.

Dieses Modul kann dann auf der firmeneigenen Lernplattform oder auch auf anderen LMS-Systemen genutzt werden. Vereinfacht: Auf Basis von SCORM können individuelle Module gebildet werden, die auf jeder LMS Plattform genutzt werden können, insofern sie das SCORM Format unterstützen.

E-Learning-Inhalte zugänglich von überall

Ein anderes Beispiel dafür ist eine Universität, die ihren Studierenden SCORM Module zur Verfügung stellt, um ihnen ein interaktives Lernangebot anzubieten. Mithilfe des SCORM-Kurses kann der Lernende dann die Inhalte jederzeit und von jedem Ort aus nutzen.

Das SCORM Format gewährleistet dabei, dass die Inhalte auf allen Lernplattformen einheitlich und fehlerfrei dargestellt werden, was die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Plattformen gewährleistet.

Die Vorteile von SCORM und E-Learning

Der SCORM Standard bietet in seiner Anwendung eine Reihe von Vorteilen, einschliesslich der Wiederverwendbarkeit. SCORM ermöglicht, dass die Kurse in verschiedenen Lernmanagementsystemen verwendet werden können. Somit können sich die Entwickler Zeit und Ressourcen sparen, indem sie die Inhalte wiederverwenden können.

Ein weiterer Vorteil ist die Interoperabilität: Da SCORM ein internationaler Standard ist, ist es einfacher, Inhalte zwischen verschiedenen Plattformen auszutauschen.

SCORM bietet eine Reihe von Funktionen, mit denen der Fortschritt der Lernenden nachverfolgt werden kann, es wird also messbar. Eine LMS-Plattform kann so beispielsweise feststellen, ob ein Lernender eine bestimmte Lektion in den E-Learning-Kursen abgeschlossen hat oder nicht und wo Handlungsbedarf besteht.

Darüber hinaus bietet SCORM eine enorme Flexibilität, denn das Sharable Content Object Reference Model ermöglicht es Entwicklern, eine Vielzahl von Medien und interaktiven Elementen in ihre Module aufzunehmen.

All diese Vorteile machen E-Learning mit SCORM zu einem effektiven und leistungsstarken Programm für die Vermittlung von Wissen in den verschiedensten Bereichen – und genau das wollte die ADL-Initiative erreichen.

Wie erstelle ich ein SCORM-Paket?

Die Inhalte werden mithilfe eines Autorentools erstellt. In diesem Autorentool müssen spezielle Einstellungen vorgenommen werden, die für den Kurs relevant sind, wie Ergebnisse oder Fortschritte. Wenn alles erstellt wurde und die Einstellungen korrekt vorgenommen wurden, exportiert man den Kurs als Paket. Anschliessend kann man die heruntergeladene ZIP-Datei auf den geeigneten Lernmanagementsystemen hochladen.

Ein SCORM Lernpaket lässt sich vergleichsweise einfach erstellen, wenn du ein geeignetes Autorentool zur Verfügung hast. Ein Autorentool ist eine spezielle Software, mit der du interaktive Inhalte erstellen kannst. Diese sind zum Beispiel Canva, Moodle oder auch Adobe Connect.

Hier sind die 5 Schritte noch einmal im Einzelnen, die du in der Regel durchführen musst, um ein Paket zu erstellen:

1. Schritt: Lerninhalte erstellen

Erstelle den Inhalt deines Kurses mithilfe eines geeigneten Autorentools. Die Lerninhalte können unterschiedliche Medienformate wie Texte, Bilder, Videos, Audiodateien oder interaktive Elemente wie Quizze, Simulationen oder Aufgaben enthalten.

2. Schritt: SCORM Einstellungen vornehmen

Stelle in deinem Autorentool sicher, dass das SCORM Format unterstützt wird und nimm die entsprechenden Einstellungen vor. Hierbei musst du angeben, welche Daten von deinem Kurs von der Lernplattform abgerufen werden sollen, wie beispielsweise die Ergebnisse der Teilnehmer, die Lernfortschritte oder die Abschlusszeit.

3. Schritt: Kurs exportieren

Exportiere deinen Kurs als SCORM Paket. Dabei wird eine Zip-Datei erstellt, die alle Lerninhalte, die Metadaten und die SCORM-API (Application Programming Interface) enthält.

4. Schritt: SCORM-Paket auf Lernplattform hochladen

Lade das erstellte Paket auf deine Lernplattform hoch. Wähle dazu die entsprechende Option auf deiner LMS-Plattform aus und wähle deinen erstellten SCORM Lerninhalt aus. Die Lernplattform sollte das SCORM Format unterstützen, damit der Kurs ohne Probleme abgespielt werden kann.

5. Schritt: SCORM-Kurs testen

Teste deinen SCORM-Kurs auf der Lernplattform, um sicherzustellen, dass alles fehlerfrei läuft und alle Interaktionen korrekt funktionieren. Nach diesen Schritten sollte das SCORM-Paket einsatzbereit sein und auf verschiedenen Lernplattformen genutzt werden können.

Welche E-Learning-Inhalte sollten SCORM-Dateien enthalten?

Ein SCORM Modul kann sich aus verschiedenen E-Learning-Inhalten zusammensetzen, je nach Verwendung und Spezifikationen. Im Allgemeinen sollte eine SCORM Datei jedoch aus folgenden Elementen bestehen, die man bei der Erstellung nicht ausser Acht lassen sollte:

Lerninhalte: Was für einen E-Learning-Kurs natürlich nicht fehlen darf, ist der eigentliche Inhalt. Der Kern von SCORM besteht also aus Inhalten wie Texten, Bildern, Videos, Audios, Multimedia und mehr.

Metadaten: Diese Daten beschreiben die Eigenschaften des Kurses, wie etwa den Titel, den Ersteller, eine Beschreibung des Moduls, die Lernziele, die Zielgruppe, die Dauer und den Schweregrad, die Voraussetzungen und vieles mehr.

SCORM-API: Um den Lernfortschritt zu verfolgen und dem Lernenden ein Feedback geben zu können, benötigt das Lernmanagementsystem eine Schnittstelle. Mithilfe von SCORM API funktioniert die Kommunikation zwischen dem Modul und der Plattform.

Interaktive Elemente: Tests, Quizzes oder Aufgaben sind nur ein paar Beispiele, mit welchen der Lernende agieren kann. Sie können helfen, das Gelernte zu festigen und sich selbst zu überprüfen.

Navigation: Menüs und Buttons können helfen, dass man sich innerhalb des Moduls auf den Plattformen besser und schneller zurechtfindet.

Ein Kurs kann aus einem einzigen SCORM Modul bestehen oder aber auch aus mehreren Modulen, wenn der Kurs umfassender gestaltet werden soll. Dies ist aber unabhängig von den gewählten LMS Plattformen. Mit SCORM können also Unternehmen sowie Bildungseinrichtungen ihren Lernenden ein interaktives Lernangebot bieten, das jederzeit und überall zugänglich ist.