Microlearning: Ein Hoch auf Canapés
Natalie Ediger, 18. Februar 2018· Cleverclip
Wer heute ein Boeuf Bourguignon zubereiten will, schaut nicht etwa in Omas altem Kochbuch nach sondern macht sich ganz einfach im Internet über ein Video schlau. Wer im neuen Job die längst vergessenen Excel Formeln braucht, sucht sich lieber über YouTube Hilfe, anstatt im Hilfecenter des Programms nachzulesen. Viele Firmen führen sogar ihr Onboarding nur noch digital über kurze Filme durch. Stichwort “Microlearning”.
Microlearning – lernen in Häppchen
Wenn wir heute also akuten Wissensbedarf haben, sei es durch private oder berufliche Herausforderungen, möchten wir uns nicht mehr durch lange Schulungsprogramme oder Bücher ackern. Für uns müssen Antworten sofort, bedarfsorientiert, in kurzen und verständlichen Lernhäppchen präsentiert werden – Canapés mit Wissens-Belag, kann man sagen. Der aktuelle E-Learning Trendbegriff hierfür: Microlearning.
Lernziele sind umso schwerer zu erreichen, je abstrakter und je weiter sie vom Lernenden und seinem Bedarf entfernt sind. Microlearning kann als eine kurze alleinstehende Lerneinheit verstanden werden. Ihre Laufzeit liegt zwischen 30 Sekunden und maximal 10 Minuten. Grosse Themen werden in ihrer Komplexität in kleinste schlüssige Einheiten sequenziert – mit einem konkreten, kurzfristig erreichbaren Lernziel. Die Inhalte bestehen dabei genauso aus diversen Medienformaten wie die langen Lernprogramme auch. Von Video oder Animationen über PDFs und Infografiken bis hin zu Quizfragen sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Auf diese Weise lassen sich komplexe Inhalte vermitteln, ohne dass der Lernende schon am Anfang wegen der langen Laufzeit kapituliert. Die einzelnen Einheiten können aber auch zu einem grösseren Lernprogramm zusammengefügt werden.
Vergleicht man die Entwicklungszeit eines langen Lernprogramms mit der Produktion eines Learning Canapés lässt sich feststellen, dass diese Häppchen schneller und damit kostengünstiger produziert werden können. Kunde und Anbieter kommen durch kurze iterative Abstimmung gemeinsam zu einem schnelleren nutzbaren Ergebnis. Der Lernende muss nicht mehr auf das grosse Ganze warten und auch nicht alles auf einmal machen.