Kreativ sein – kann das jeder lernen?
Natalie Ediger, 13. November 2017· Cleverclip
Das Blatt ist weiss. Die erste Zeile wird tausendmal angefangen, gelöscht, wieder angefangen und wieder gelöscht… bis sie endlich stehen bleibt, wie sie ist. Die Finger tippen jetzt schneller und das Blatt füllt sich. Das Weiss wird verdrängt. Aber warum plötzlich? Wo war der Punkt, an dem es losging? Woher kommt sie eigentlich – die Kreativität? Können manche Menschen kreativ sein und andere nicht? Und kann man es erlernen?
Fragen über Fragen. Ich habe mich auf die Suche nach Antworten gemacht. Denn wir bei Cleverclip entwickeln täglich Konzepte, Ideen und Skripte. Vieles davon ist unbrauchbar – aber manches hat es verdient, dem Kunden gezeigt zu werden. Wie genau diese Ideen zustande kommen und was den Unterschied ausmacht zu einem weniger gelungenen Einfall? Ich habe mich bei meinen Kollegen und Kolleginnen umgehört.
Wenn du nun auf eine komplette und wahre Antwort hoffst, muss ich dich enttäuschen. Aber, einige Anregungen und Ideen kann ich dir vorstellen. Die Antworten, die ich bekommen habe, sind von mässig kreativ – duschen oder laufen etwa – bis hin zu wirklich durchdacht. Und ein paar möchte ich euch nicht vorenthalten. Wissenschaftlich gesehen, ist warm zu duschen übrigens wirklich kreativitätsfördernd. Aber wer kann schon den ganzen Tag warm duschen? Und für Alkohol gilt wohl das gleiche…
DIY – Kreativität
Inspiration: Für manche scheint der Feind der Kreativität ein weisses Blatt zu sein. Um Ideen zu generieren, durchforsten sie das Internet und hoffen auf das eine Bild, den einen Satz, das eine entscheidende Katzenvideo auf Youtube, um vom Geistesblitz getroffen zu werden.
Imagination: Anstatt das entscheidende Bild im Internet zu suchen, entwickeln es einige gleich selbst. Wie? Ganz einfach. Stell dir vor, du sollst etwas Kreatives für Ketchup machen. Das erste Bild, das dir in den Kopf schiesst, hältst du fest. Mal es auf und schaue dann, welche Geschichte und Struktur sich drumherum entwickeln lässt.
Kollaboration: Das Internet ist ausgefallen und es entstehen keine Bilder? Auch kein Problem. Beim Abendessen mit Freunden lenken einige von uns das Thema in die richtige Richtung und schauen was passiert. Aber Vorsicht, keine fertigen Ideen klauen.
Perspektivision: Neue Ideen entstehen, wenn Dinge anders betrachtet werden. Also einfach mal den Blickwinkel verändern und schauen, welche Gedanken entstehen.
Ablenkation: Mal etwas ganz anderes machen – Salsa tanzen, Gitarre spielen, irgendetwas, das nichts mit dem Thema zu tun hat. Das Gehirn ablenken. Dadurch lösen sich Blockaden und die kreative Idee kann leichter entspringen.
Sammelaktion: Klingt nach Messie, ist auch ein bisschen so. Einige von uns sammeln – alles mögliche. Immer, wenn irgendwas gefunden wird, was die Aufmerksamkeit erregt, wird es genommen und an die Pinnwand gehängt. So entsteht ein wahres Sammelsurium an interessanten Dingen. Das können Postkarten sein, Bücher, Gedichte, Blumen… eben alles, was unterwegs so auffällt. Und wenn du vor einem Problem sitzt, schau auf die Wand und vielleicht bleibst du an einem Punkt hängen – und die Idee in deinem Kopf beginnt zu wachsen.
Soviel zu den persönlichen Wegen bei Cleverclip, um die Kreativität zu fördern. Aber es gibt noch andere Wege. Spezielle Techniken und Ansätze. Ein paar stelle ich die hier vor.
Tools um kreativ zu sein
Insight Based: Dieser Ansatz ist vor allem interessant, wenn das Ergebnis deines kreativen Ergusses nicht nur für dich relevant sein soll sondern auch für eine bestimmte Zielgruppe. Mal angenommen, du kreierst eine neue Kampagne. Oder einen TV-Spot. Oder ein e-Training Video. Bevor du also einfach eine Idee nach der anderen suchst und entwickelst, wirfst du erstmal einen Blick auf die Zielgruppe und dein Thema. Und dann suchst du die Schnittstellen, die Insights. Das ist etwas, was jeder kennt. Etwas, aus dem Thema, was allen bekannt ist. Und dann gibst du dem ganzen einen Twist. So, dass aus etwas Bekanntem, etwas Überraschendes wird. Aber Vorsicht: Tappe nicht in die Klischee-Falle. Es lohnt sich immer, etwas länger über Insights nachzudenken. Erstens gibt es immer mehr als einen und zweitens gibt es einen Unterschied zwischen Klischee und Insight.
Breaking Borders: Ein sehr wertvoller Ansatz, wenn es darum geht, kreative Lösungen zu entwickeln. Ein simples Beispiel: Du möchtest ein neues Auto kaufen, dir fehlt aber das Geld für die notwendige Anzahlung. Was kannst du tun?
Sind dir schon drei Ideen gekommen? Schreib sie auf und jetzt stell dir vor, du bist kein Autokäufer sondern ein Verkäufer. Möglicherweise hast du gerade ganz kreativ Lösungen und neue Produkte entwickelt, die es dir noch einfacher machen, Autos zu verkaufen.
Dieser Blog könnte noch ewig weitergehen. Und wie gesagt, vermutlich gibt es keine Wahrheit und keine definitiven Antworten. Aber vielleicht hat der Beitrag dich angeregt, die eine oder andere Idee oder Technik auch einmal auszuprobieren.
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