Imagefilm: Der ultimative Ratgeber für Unternehmensfilme
Natalie Ediger, 22. April 2021· Erklärvideos
Sich in der Masse durchsetzen und die Blicke auf sich ziehen? Das wird im Zuge der Reizüberflutung für eine Marke immer schwieriger. Aus diesem Grund ist es wichtig, authentische Inhalte zu kreieren und die Botschaft in eine Geschichte zu verpacken. Wie das gelingt? Mit einem Imagefilm. Allerdings gibt es heute so viele Imagefilme wie Sand am Meer. Und um es mild auszudrücken, die meisten von ihnen sind nicht besonders gut. Die Erstellung von Imagevideos erfordert einige wichtige Schritte und ein gut ausgearbeitetes Konzept. Ich erkläre Ihnen in diesem Artikel, wie Sie einen Imagefilm erstellen können, welche Kosten auf Sie zukommen und was bei der Produktion zu beachten ist. Los geht’s!
Inhalt
Was ist ein Imagefilm?
Ziel eines Imagefilms ist es, ein Unternehmen, eine Marke oder ein Produkt kurz und prägnant zu präsentieren und den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. So soll es beispielsweise die Mission, die Firmenwerte oder die Unternehmenskultur erläutern und somit ein positives Image bei der Zielgruppe schaffen.
Dabei soll der Imagefilm nicht mit einem gewöhnlichen Werbespot verwechselt werden. Denn obwohl ein Imagefilm ein durchaus werbenden Charakter hat, geschieht es doch eher auf dezente Weise. Im Fokus sollte vielmehr die portraithafte Darstellung mit Hilfe von Storytelling stehen, um eine emotionale Bindung zwischen Unternehmen und Publikum zu kreieren. Auch kann ein Imagefilm etwas länger sein, sollte aber idealerweise 10 Minuten nicht überschreiten. Ein Imagefilm eignet sich sowohl für kleine, als auch grosse Unternehmen.
Imagefilm – unterschiedliche Einsatzbereiche
Der Imagefilm ist ein ideales Medium sowohl für die online als auch offline Kommunikation. Schauen wir uns die einzelnen Bereiche etwas konkreter an:
Website
Die Aufmerksamkeitsspanne liegt heute bei lediglich 8 Sekunden. Und Sie wissen selber, wie das so auf einer Webpage ist. Man scrollt einmal runter, einmal hoch und schwuppdiwupp ist man wieder weg. Und genau hier hilft ein Imagevideo, um bereits beim Öffnen der Seite die Marke richtig zu präsentieren.
Erstens, konsumieren wir doch alle lieber Videos, als lange monotone Unternehmenstexte, richtig? Zweitens, ist die Kombination aus Bewegtbildern und audiovisuellen Elementen viel effektiver. Und drittens, wie sagt man denn so schön? “Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte”. Na, wie sieht es denn dann wohl mit Videos aus?
Eine Website mit integrierten Videos wird übrigens von Google mit einer 53x höheren Wahrscheinlichkeit auf der ersten Seite platziert, als eine Seite ohne Video-Content.
Soziale Netzwerke
Videos liefern auf den sozialen Netzwerken um 80% höhere Conversions. Laut Animoto gehören Videos auch zu dem beliebtesten Medium der Nutzer auf Social Media. Und Social Posts mit Videos bekommen durchschnittlich 48% mehr Views. Also, warum nicht aus der Masse herausstechen und höhere Reichweiten für Ihr Unternehmen bieten?
Auf Social Media können Sie ausserdem “paid ads” schalten und somit den Imagefilm an genau die richtige Zielgruppe adressieren.
E-Mail Marketing
Sie möchten mit Ihrem Newsletter eine Abwechslung schaffen? Video-E-Mails könnten hierfür eine gute Alternative sein. Alleine schon, wenn das Wort “Video” in der Betreff-Zeile erwähnt wird, steigt die Öffnungsrate um bis zu 19%.
Messen und Events
Bei einem Stand auf einer Messeveranstaltung ist ein Imagevideo besonders hilfreich, um das Unternehmen ins Rampenlicht zu stellen und die Aufmerksamkeit der Besucher zu wecken.
Onboarding-Prozesse
Ein Imagevideo eignet sich nicht nur für die externe Kommunikation. Auch intern kann so ein Video effektiv sein, um beispielsweise die Unternehmenskultur und Ihre Marke bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter genauer vorzustellen.
Rekrutierung
Auch im Rahmen der Mitarbeitergewinnung kann ein Imagevideo eine grosse Rolle spielen. Auf der einen Seite hilft es, die richtigen Kandidaten anzusprechen und sie vom Unternehmen zu überzeugen. Auf der anderen Seite gibt das Imagevideo auch dem Bewerber die Möglichkeit, einen besseren Eindruck vom Unternehmen zu erhalten und somit zu entscheiden, ob die Firma den persönlichen Vorstellungen entspricht oder nicht.
Einen besonders effektiven Ansatz wählte Deloitte. In einem interaktiven Video durchläuft der Zuschauer verschiedene Hürden und erfährt so mehr über die Unternehmenskultur.
Lohnt sich ein Imagefilm überhaupt?
Dies ist natürlich eine Frage, die sich nicht auschliesslich mit einem “Ja” oder “Nein” beantworten lässt. Es hängt natürlich stark von Ihren Zielen ab. Möchten Sie die Markenbekanntheit fördern? Das Image aufwerten? Eine konkrete Dienstleistung oder die gesamte Unternehmenskultur vorstellen? Dann könnte ein Imagefilm durchaus effektiv sein.
Neben den vielen Einsatzbereichen sind Videos auch generell sehr wertvolle Instrumente, um Botschaften effektiv an die Zielgruppe zu vermitteln. Das liegt vor allem daran, dass unser Gehirn Bilder generell 60.000 mal schneller verarbeitet, als textbasierte Informationen. Ausserdem ermöglichen Videos durch die Kombination von Audio und Bewegtbildern eine multisensuale Ansprache des Nutzers und finden so nicht nur einen höheren Anklang bei der Zielgruppe, sondern bleiben auch länger im Langzeitgedächtnis haften.
Aber ein Imagefilm bringt noch weitere Vorteile:
SEO: Wie bereits vorher erwähnt, kann Video Content ihr Suchmaschinen-Ranking erhöhen. Grund dafür ist die meist höhere Verweildauer der jeweiligen Nutzer auf der Webpage, die somit an Google präferierten Content des Nutzers suggeriert.
Storytelling: Ein (guter) Imagefilm packt die Unternehmensbotschaft in eine anschauliche Geschichte. Dies weckt Emotionen bei der Zielgruppe und fördert somit die langfristige Markenbindung.
Employer Branding: Imagevideos ermöglichen es nicht nur, potenzielle Kunden anzusprechen. Insbesondere Millennials und die Gen Z legen einen immer grösseren Wert auf die Unternehmenskultur- und Werte. Um also qualifizierte Talente zu finden, muss sich jedes Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber repräsentieren. Ein Imagevideo ermöglicht es, das Unternehmen auf originelle Weise vorzustellen.
Wie Sie sehen, ist ein Imagefilm ein durchaus effektiver Weg, um den Bekanntheitsgrad einer Marke oder eines Produktes zu fördern.
Imagefilm Produktion: Selbst erstellen oder mit Profis zusammenarbeiten?
Einen Imagefilm zu erstellen kann eine schon sehr aufwändige und kostspielige Aktion werden.
Deswegen kommt hier schnell die Gretchenfrage auf: Den Imagefilm selbst erstellen oder mit einer Agentur zusammenarbeiten? Letztendlich ist es eine Frage des Budget und Ihrer eigenen Expertise. Um die gewünschten Ziele zu erreichen, sollten Schnitt, Ton, Auflösung sowie die Story erstklassig produziert sein. Schlechte Qualität schadet nämlich dem Image nur. Aber schauen wir uns doch einige Aspekte, die in einem guten Imagefilm nicht fehlen sollten, etwas genauer an.
Wie kann ich einen guten Imagefilm erstellen?
Gutes Konzept
Die Basis ist natürlich eine gut durchdachte Storyline, die auf die Unternehmensziele sowie die Zielgruppe abgestimmt ist. Der gesamte Film muss auf einer kohärenten Handlung basieren und über eine klare Kernaussage und einen “Call to Action” verfügen. Im Fokus sollte stets der USP stehen. Was zeichnet Sie aus und macht Sie besser als die Konkurrenz?
Auch sollte das Format vorher gut überlegt sein. Klassische Imagefilme basieren auf Realaufnahmen. Allerdings können je nach Marke und Zielgruppe auch animierte Videos oder Kombinationen eine spannende Alternative sein.
Skript
Das Skript bildet das Kernstück eines jeden Videos. Achten Sie auf eine klare und prägnante Formulierung, die eine aussenstehende Person ohne Hintergrundwissen problemlos verstehen kann.
Ein Imagevideo-Beispiel mit einem exzellent ausgearbeiteten Skript liefert Dissolve, ein Unternehmen für Stockimages. In dem Video parodiert die Company protzige Werbung und beweist so, wie man durch Humor die Aufmerksamkeit des Zuschauers wecken kann.
Authentizität und Storytelling
Wie bereits vorher erwähnt, sollte der Imagefilm den werbenden Charakter eher subtil zeigen und die Botschaft vielmehr in eine Geschichte verpacken. Geschichten sind wichtig, weil sie Emotionen hervorrufen und somit ganz andere Gehirnabschnitte aktivieren, als reine Fakten. Dies ermöglicht eine langfristige Bindung zur Marke.
Neben dem Storytelling ist es auch essentiell, authentische Inhalte zu erstellen, die Persönlichkeit und das “gewisse Extra” haben. Viel zu oft halten sich Unternehmen an relativ steife Inhalte aus Angst die Professionalität zu verlieren. Natürlich sollte das gesamte Konzept im Einklang mit der Zielgruppe und der Unternehmenskultur sein, dennoch sollte man sich auch mal etwas trauen und eine andere Richtung, als den 08/15 Imagefilm einschlagen.
Eines der erfolgreichsten Beispiele lieferte DollarShaveClub. Mit einem Imagevideo à la America-Style, voll mit Zynismus und etwas Unsinn, ist es innerhalb von 72 Stunden viral gegangen und zählt bis heute 27 Millionen Videoaufrufe.
Die richtige Distribution
Natürlich verteilt sich das Video nicht automatisch. Wählen Sie die richtigen Distributionskanäle für Ihre Zielgruppe. Soll das Video auf Social Media landen, auf der Website oder doch eher offline zB. auf einer Messe?
In diesem Zusammenhang spielt auch die SEO-Optimierung eine wichtige Rolle. Generell erhöhen eingebettete Videos Ihr Ranking in der Suchmaschine. Hierfür muss das Video aber auch bestmöglich optimiert sein. Je nach Distributionskanal sollten Sie auf folgende Punkte achten:
Bildbeschreibung mit relevanten Keywords
Meta-Tags
Backlink zur eigenen Webpage
ggf. Untertitel, damit das Video auch ohne Ton abgespielt werden kann. Dies ist insbesondere für Social Media relevant.
Technische Voraussetzungen
Filmen, Schnitt und Nachbearbeitung, Lichtverhältnisse, Ton und Sounddesign, das alles muss auch gut geplant werden. Achten Sie vor allem darauf, dass genügend Material aufgenommen wurde. Lieber etwas zu viel am Schluss schneiden, als ungenügend Filmsequenzen vorhanden zu haben.
Natürlich sollte alles in tip top Qualität sein. Ziel ist es schliesslich, ein professionelles Video zur Verfügung zu stellen und keine verwackelte Selfie-Aufnahme wie zu Schulzeiten.
Welche Imagefilm-Fehler sind zu vermeiden?
Nachdem wir geklärt haben, welche Elemente unbedingt in einen Imagefilm gehören, betrachten wir mal das Ganze aus der anderen Perspektive. Was sollten Sie unbedingt vermeiden?
Nicht genug Zeit einplanen
Wie Sie wahrscheinlich im Laufe des Artikels festgestellt haben, ist eine Imagefilm-Produktion ein durchaus aufwendiges Verfahren und erfordert eine detaillierte Planung. Fangen Sie deswegen frühzeitig mit der Konzepterstellung an. Es kann immer wieder passieren, dass bestimmte Punkte überarbeitet werden müssen. Das letzte was Sie möchten, ist Zeitnot, die Ihren Film negativ beeinträchtigt.
Das Budget zu niedrig setzen
Gerade wenn Sie mit einer Agentur zusammenarbeiten, sollten Sie das Budget etwas flexibler setzen. So kann sich die Agentur kreativ entfalten und sicherstellen, dass die gewünschten Marketingziele erreicht werden. Ein Imagefilm kann durchaus kostspielig werden, allerdings auch den entsprechenden ROI liefern. Besprechen Sie dies am besten mit der Agentur. Sollten Sie sich doch für eine Eigenproduktion entscheiden, bedenken Sie, dass dies auch nicht ohne jeglichem Kostenaufwand geschieht. Kamera, Bearbeitungssoftwares, eventuell Schauspieler etc. – all dies sollte berücksichtigt werden.
Die “falschen” Schauspieler
Hier wären wir wieder beim Stichwort “Authentizität”. Nicht immer lohnt es sich professionelle Schauspieler einzustellen. Manchmal kann es sinnvoll sein die eigenen Mitarbeiter vor die Kamera zu bringen, die direkten Bezug zum Unternehmen haben. Es muss auch nicht immer ein Echtfilm mit Sakko und Krawatte sein. Ganz im Gegenteil, eine Animation mit Charakteren kann oftmals die Inhalte effektiver in eine Geschichte verpacken und ermöglicht es Ihnen, aus der Masse hervorzustechen.
Wie effektiv ein animierter Clip sein kann, hat Ford mit folgendem Video bewiesen. Das Video weicht enorm vom eigentlichen Ford-Image ab. Allerdings wirken die Bilder kombiniert mit dem Voice-Over und dem Sounddesign sehr authentisch und beweisen in kürzester Zeit die Zuverlässigkeit der Marke.
Länge nicht beachten
Busy, busier, digitales Zeitalter. Keiner von uns hat heute Zeit und alles muss schnell gehen. Ziehen Sie das Video deswegen nicht zu sehr in die Länge. Überschreiten Sie die maximale Zeit, so riskieren Sie, dass die Zielgruppe frühzeitig das Interesse verliert.
Die ideale Länge des Videos ist auch stark vom Distributionskanal abhängig. Insbesondere auf Social Media wird beispielsweise “Snack Content”, also extrem kurze Videos, immer populärer. Auf der Unternehmensseite darf das Video durchaus etwas länger sein. Aus Erfahrung können wir aber sagen, dass sich durchschnittlich eine Länge von ca. 90-120 Sekunden empfiehlt.
Was kostet ein Imagefilm?
Und zur guter Letzt, die Frage aller Fragen. Und wahrscheinlich möchten Sie es nicht unbedingt hören, aber eine konkrete Antwort gibt es in der Tat nicht. Es kommt nämlich ganz drauf an.
Wie Sie in diesem Artikel bereits erfahren haben, basiert ein Imagefilm auf vielen verschiedenen Elementen und bietet unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. Je nach Format, Stil, Besetzung und dem gesamten Konzept, können die Kosten daher sehr unterschiedlich ausfallen. Natürlich sind die Kosten auch davon abhängig, ob es eine Eigenproduktion ist und Sie die entsprechenden Ressourcen bereits zur Verfügung haben oder, ob Sie mit Profis zusammenarbeiten möchten.
Grundsätzlich zeigt sich, dass der Industriestandard für die alleinige Produktion eines 60-Sekunden Videos bei etwa CHF 4,500 – CHF 10,000 liegt.
Lohnt sich der Weg zur Agentur?
Die Erstellung eines Imagefilms verlangt unterschiedliche Elemente und Schritte. Haben Sie genügend Know-How im Team? Wenn ja, dann können Sie sich durchaus selbst an die Materie wagen. Andernfalls sollten Sie lieber mit einer Agentur zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit mit einer Videoagentur ist vielleicht teurer. Allerdings wissen Profis auch genau, wie sie bestmöglich die Marke ins Szene setzen können. Hier sollte man also immer den Mehrwert im Auge behalten. Auch wird sich eine gute Agentur immer bemühen, ein passendes Angebot innerhalb Ihres Budgets zu erstellen.
Ansonsten wäre eine andere Alternative mit Freelancern zusammenzuarbeiten. So verzichten Sie nicht auf professionelles Personal, kommen aber höchstwahrscheinlich mit geringeren Kosten weg, als bei einer Agentur. Beachten Sie allerdings, dass die Einstellung von Freelancern auch sehr zeitintensiv ist und eine exzellente Koordination verlangt. Schliesslich brauchen Sie Experten für alle Schritte, also Skript, Kamera, Storyboard etc.
3,2,1… Action! Bereit für Ihren Imagefilm?
Ein Imagefilm ist ein effektiver Weg, um den Bekanntheitsgrad einer Marke oder eines Produktes zu fördern. Auch wenn die Produktion durchaus aufwendiger und kostspieliger sein kann, liefert ein guter Imagefilm einen entscheidenden Mehrwert und hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab.
Planen Sie die Produktion rechtzeitig, erstellen Sie ein effektives Konzept und vergessen Sie nicht die Prise an “Storytelling” in Ihrer Rezeptur. Sie brauchen dennoch Unterstützung? Wir helfen gerne und erstellen mit Ihnen das perfekte Imagevideo.