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Business Model Canvas – Ein Tool, um dein Business zu visualisieren

Natalie Ediger, 6. Dezember 2017· Digitales Lernen

Diesen Monat möchte ich dir das Tool Business Model Canvas. Das BMC ist ein von Alexander Osterwalder entwickeltes Lean Startup Tool, welches aus einem Canvas mit neun freien Spalten besteht. Es handelt die unterschiedlichen Themen bezüglich Kunden, Angebot, Infrastruktur und Finanzen ab. Es ist ein leicht zugängliches, benutzerfreundliches Template, welches mit dem Ziel ausgefüllt wird, ein bestimmtes Business Model zu beschreiben – immer mit der Möglichkeit es auf bestimmte Situationen anzupassen. Wir bei Cleverclip haben unser ganz eigenes Business Model Canvas für Videos kreiert – unser treuer Begleiter an jedem unserer Kick-Off-Workshops. Es hilft uns dabei, mit unseren Kunden zusammenzuarbeiten, die Zielgruppe detailliert zu beleuchten und die zu erklärende Information effizient zu verarbeiten.

Was brauchst du, um das Business Model Canvas auszuprobieren?

Alles, was du brauchst, sind die standardmässigen Collaboration-Tools: Sharpies, Post-its und ein Poster-Ausdruck des Canvas. Du kannst dieses hier herunterladen und ausdrucken, oder aber digital bearbeiten – beispielsweise auf realtimeboard. Die zweite Variante macht die Zusammenarbeit mit Remote-Teams um einiges einfacher.
Dann ist es an der Zeit, dein Business zu skizzieren. Wenn du nicht sicher bist, wie du das Canvas richtig verwendest, dann ist die Buch-Version definitiv eine Investition wert. Es ist auch hilfreich, sich die Geschäftsmodelle anderer Unternehmen wie Nespresso anzuschauen, um zu wissen, worauf du dich konzentrieren solltest, aber auch, um zu sehen, wie andere das Business Model Canvas nutzen.

Achtung, fertig, los!

Nun musst du nur noch dein Team zusammentrommeln. Es ist immer nützlich, das Ganze mit mehreren Augenpaaren zu betrachten und die neun Spalten Schritt für Schritt durchzugehen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wo du beginnst: Du kannst dir die besonders schwierigen Themen bis zum Schluss aufsparen – oder eben gerade mit diesen beginnen.

**Die neun Business Model Canvas Spalten

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Customer Segments: Für wen schaffst du Mehrwert? Wer sind deine wichtigsten Kunden?

Da bei uns der User stets im Vordergrund steht, beginnen wir auch meistens damit, diese Spalte auszufüllen. Es ist enorm wichtig zu wissen, wer der Endnutzer deines Produktes oder Services ist und dass du weisst, was seine Wünsche und Bedürfnisse sind. Versuche, deine Kunden so gut wie möglich zu kennen und dein Business Model dementsprechend zu kreieren – schlussendlich wirst du ohne sie nicht überleben.

Value Propositions**:** Was lieferst du deinem Kunden? Welche Pain-Punkte sprichst du an? Welche Probleme löst du?

Hier beschreibst du, was du anbietest. Und vor allem, was es so innovativ macht, dass deine Kunden genau bei dir an der richtigen Adresse sind – und nicht bei jemand anderem. Finde heraus welcher Mix aus quantitativen (Preis, schnelle Lieferung) und qualitativen (Design, Status) Argumenten für dein Angebot sprechen.

Channels**:** Welche Kanäle wirst du nutzen, um deine Kunden zu erreichen? Wie sind diese Kanäle miteinander verbunden und wie effektiv sind sie?

Bedenke alle Touchpoints, die du mit deinen Kunden haben wirst. Diese können direkt sein – etwa deine Website, Social Media oder Kundensupport. Aber auch indirekt, beispielsweise ein Partner-Geschäft oder jemand, der dein Produkt weiterverkauft. Du solltest immer wieder neue Wege finden, um auf dein Produkt oder deinen Service aufmerksam zu machen. Überleg dir, wo, wann und wie neue Kunden mit dir in Kontakt treten.

Customer Relationships**:** Was für eine Art Beziehung pflegst du zu deinen Kunden? Was erwarten sie von dir? Was sind die damit verbundenen Kosten?

Diese Spalte beschreibt deine Kundenbeziehungen. Dein Angebot könnte ein Self-Service System sein – oder aber du setzt eher auf persönlichen Kontakt. Vielleicht kannst du deinen Kunden auch eine einzigartige Gemeinschaft bieten, in der sie sich mit Gleichgesinnten austauschen können.

Revenue Streams**:** Wieviel sind deine Kunden bereit zu bezahlen? Wie bezahlen sie? Wie tragen die unterschiedlichen Einnahmequellen zu den Gesamteinnahmen bei?

Es liegt ganz an dir, zu bestimmen, wieviel du für dein Angebot verlangen willst. Entscheide dich, ob du einen Abonnement-Service oder eine einmalige Nutzungsgebühr für deinen Service verlangen willst. Ein weiterer Faktor, den du beachten solltest, ist, ob du deine Preisgestaltung anhand einer Liste fix fest legst oder sie je nach Volumen oder Dynamik als Auktions- oder Verhandlungssystem funktioniert.

Key Resources**:** Auf welche zentralen Ressourcen ist dein Leistungsversprechen angewiesen? Was sind deine Verteilungskanäle? Wie managt du deine Kundenbeziehungen?

Die Spalte “zentrale Ressourcen” beinhaltet alle Güter, die du brauchst, damit dein Business Model funktioniert. Damit sind sowohl physische Ressourcen wie Miete oder Lagerungsraum als auch menschliche Ressourcen – ganz besonders in der Kreativbranche.

Key Activities**:** Welche zentralen Tätigkeiten sind für dein Leistungsversprechen nötig? Deine Verteilungskanäle? Deine Kundenbeziehungen? Deine Einnahmequellen?

Was für Tätigkeiten musst du ausführen, damit dein Business Model funktioniert? Dies kann sich auf Produktionsmethoden fokussieren – ob designen, produzieren, liefern oder beraten. Vielleicht ist aber auch das Erhalten einer Web-Plattform nötig, beispielsweise bei einem Onlineshop.

Key Partnerships: Wer sind deine zentralen Partner? Deine zentralen Lieferanten? Welche zentralen Ressourcen und Tätigkeiten benötigst du von ihnen?

Partner sind für einige Business Models ein lebenswichtiger Bestandteil. Es ist nicht nötig, dass du alles selbst machst – Partnerschaften können dir helfen, Geld zu sparen und Risiken zu minimieren. Du kannst mit ihnen für Lizenzvereinbarungen zusammenarbeiten, Kunden teilen oder gewisse Teile deines Produktes produzieren.

Cost Structure**:** Welches sind die wichtigsten Kostentreiber in deinem Business Model? Wie teuer sind deine zentralen Ressourcen und Tätigkeiten?

Du kannst dir deine Kostenstruktur mit einer Zusammenfassung der unterschiedlichen Faktoren zusammenstellen. Zentrale Ressourcen, Aktivitäten und Partnerschaften. Das können Löhne, Miete und Software Lizenzen abdecken, aber auch andere fixe (beispielsweise konstante Herstellungskosten) und variable (solche, die je nachdem wieviel du produzierst, unterschiedlich sind) Kosten.

Lieber heute als morgen

Wie mit allen Lean Startup/Design Thinking Methoden ist es am besten, wenn du einfach einmal anfängst – auch wenn du nicht 100% sicher bist. Das Tolle am Arbeiten mit Post-its, Zeichnungen und Low-Fidelity-Prototypen ist, dass du die Dinge herumschieben, mischen und neu ordnen kannst. Kein Business Model ist in Stein gemeisselt – hol dir so schnell wie möglich von anderen Feedback und pass es an, ändere es, dreh und wende es.

Wir würden uns über dein Business Model Canvas freuen – vielleicht hast du ja für deine spezifische Arbeit auch schon ein ganz eigenes Canvas entwickelt?

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